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In einer dynamischen Welt ist wenig planbar

Entspannter leben, glücklicher sein, Ziele erreichen – ein Traum? Viele Menschen machen To-do-Listen, strukturieren Aufgaben, denken aber nicht über ihre Auszeiten nach. Und vergessen, dass sie meist mehr Zeit für andere Dinge im Leben haben möchten als nur fürs Pflichtprogramm. Cordula Nussbaum weiß: „In unserer agilen, dynamischen Welt ist oft wenig planbar. Im Job kommen die Aufgaben immer schnelles und ungeplanter, flexibles und kreatives Agieren ist angesagt.“ In der Familie läuft vieles spontan, planbar ist da nicht alles, Unerwartetes passiert im Alltag häufig. „Klassisches Zeitmanagement mit To-do-Listen und akkurater Terminplanung hilft uns heute nur bedingt“, erklärt Cordula Nussbaum, sie sich schon seit 20 Jahren mit dem Thema Zeitmanagement befasst. Die ehemalige Wirtschaftsjournalistin Cordula Nussbaum wird oft als „führende Zeitmanagement-Expertin“ bezeichnet.

Mehr Planung ist nicht zielführend

Bei den To-do-Listen kommt hinzu, dass beim Abarbeiten der Liste schnell mal eine neue Aufgabe daherkommt und die eigentliche Aufgabe dann unerledigt bleibt. Muss man sich also nur besser organisieren? Sich enger takten? „Bloß nicht“, rät Cordula Nussbaum. „Es ist ein Fehlglaube, dass mehr Planung zielführend ist! Fragen Sie sich, wie Sie Ihre Zeit besser gestalten könnten: Wie sollen ihre Tage aussehen, damit Sie das Gefühl haben, alles Wichtige findet statt und Pflichten haben darin Platz?“

Für die Zeitmanage-Expertin Cordula Nussbaum gibt es einige Denk- und Organisationstypen. Es ist wichtig zu wissen, wie man tickt, um dann die passende Methode für sich zu finden. Ganz grob sind es zwei Gruppen: Für logisch systematisch denkende Menschen sind Aufgabenlisten und Checklisten prima, kreativ-chaotische mögen keine Routine und Listen, sie brauchen es flexibler. Zeitmanagement ist dann gut, wenn man merkt, es schenkt mir eine gewisse Ruhe.

Eine „reisende To-do-Sammlung“ spart Zeit

Cordula Nussbaum empfiehlt generell eine „reisende To-do-Sammlung“ statt einer Liste. Alles aufschreiben, beispielsweise auf Haftnotizen, was einem durch den Kopf geht und man machen möchte. Ist Zeit, erledigt man ein To-do, kommt nichts Wichtigeres, pickt man sich das nächste heraus. Und: nicht stressen, dass man alles – nur weil man es notiert hat – tun muss. Man braucht mit der wandernden Sammlung keine neue Liste anzulegen. Sie „reist“ mit einem durch die Tage.

Das spart Zeit, die Tage sind offener gestaltet, es bleibt mehr Raum für Überraschendes – und man bekommt das Gefühl, die Aufgaben im Griff zu haben. Das entstresst, man hat etwas geschafft und immer den Überblick. Und bei all dem will man noch Zeit für sich finden, Me Time für Hobbys, Dinge, die einem wichtig sind. Cordula Nussbaum empfiehlt, ganz konkret nach seinen Bedürfnissen zu schauen. Wenn es für die Me Time gerade nicht reicht: „Legen Sie sich einen Zeitpunkt fest, an dem Sie das für sich tun möchten. Das erhöht die Chance, dass Sie es auch tun.“ Quelle: „Mehr Zeit für mich“ von Cordula Nussbaum in „alverde“ November 2022

Von Hans Klumbies

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